Willkommen in Ronsdorf

Liebe Gemeinde,
Hoffnung pflügt die Welt,

seit Februar dieses Jahres haben die vier großen Kirchengemeinden im Rehsiepen eine 3-Zimmerwohung gemietet. Ziel ist es, hier ein Begenungs- und Integrationszentrum entstehen zu lassen, parallel dazu ein Netzwerk für die soziale Arbeit aufzubauen. In derWohnung finden Sprachkurse für Erwachsene, sowie heimatsprachlichen Unterricht für Kinder statt. Selbstverständlich ist hier auch Platz für Sorgen und Nöte des Alltags, aber auch für Hoffnung und Zuversicht. Hier treffen sich Männer mit ihren eigenen Aktivitäten aber auch Frauen z.B. zu einem Schneiderkurs. Hilfe bei Formularen, Behördenproblemen oder bei der Wohnungssuche werden gerne angenommen.

Frauen haben insgesamt einen sehr hohen Anteil bei den unterschiedlichen Ideen im Rehsiepen. Die erste große Aktion war die Teilnahme bei der Picobello-Aktion in Ronsdorf, an der sich das Rehsiepen mit circa 35 Personen erstmals beteiligt hat. Eine Aufbruchstimmung war deutlich spürbar. Gut die Hälfte nahm an der anschließenden Feier im Bandwirkermuseum teil.

Hier zeigt sich die Bereitschaft der Menschen Verantwortung für die eigene Siedlung, innerhalb des Stadtteils zu übernehmen. Dazu gehört auch die Gestaltung der vielen Balkone im Rehsiepen. Dank einer großen Spendenaktion konnten die Bewohner ihre Balkone nach eigenen Vorstellungen verschönern. Im kommenden Jahr möchten wir dies auch mit den vielen Rasenflächen tun. Bunte Blumen und Kräuter können die Lebens- und Wohnsituation deutlich verbessern. Das Leben im Rehsiepen ist viel besser, als der Ruf, der ihm vorauseilt. Die Menschen sind offen, hilfsbereit und sehr freundlich.

Darüber hinaus nehmen im Sommer d.J. 25 Kinder an der Fahrt zum Kettler Hof teil, 10 weitere werden bei der Zirkuspädagogik, einem Projekt der OT St. Joseph 4, mitmachen.

Syrische Spezialitäten wollen die Frauen beim Liefersack anbieten. Ziel hierbei ist das gegenseitige Kennenlernen der Kulturen und der Menschen verschiedener Nationen untereinander. Für ein gemeinsames Zusammenleben ist das Wissen um die Geschichte und Kultur meiner Nachbarn wichtig. Die Koch- und Backkünste der syrischen Küche sollen auch beim Gemeindefest von St. Joseph nicht fehlen.

Begleitet wird das Ganze von Lorenz Schneider aus Remscheid. Er ist 53 Jahre, Religionspädagoge und hat Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit verschiedenen Kirchengemeinden, ehrenamtlichen Mitarbeitern und durch die Tätigkeit bei der Diakonie mit Geflüchteten und Arbeitslosen gesammelt. Als Networker möchte er ein Netz aufbauen, welches den Menschen im Rehsiepen bei den Problemen des Lebens und der Integration in Deutschland hilft.

In der Hoffnung, dass diese vielen Aktivitäten zu einem gelungenen mit – und füreinander der Kulturen beiträgt bedarf es vielerlei Hilfen. An dieser Stelle möchten wir uns für die kleinen und großen Mitwirkungen herzlich bedanken.

Bei der Arbeit im Rehsiepen handelt es sich um ein Projekt der vier großen Kirchengemeinden. Ein gutes Beispiel gelungener Ökumene, über den eigenen Kirchturm hinaus. Schauen, ein Wagnis probieren und umsetzen, neue Wege gehen.

„Wenn viele kleine Menschen viele kleine Schritte tun wird sich das Antlitz der Erde verändern“ (Stefan Zweig).

Einen Anfang haben wir hier in Ronsdorf gemacht.

Ich wünsche uns allen, dass der Aufbruch innerhalb der Kirchengemeinden und des Rehsiepens anhält, und zu einem Beispiel gelungener Integration werden kann.

Lorenz Schneider